Sonntag, 11. November 2012

Der gefürchtete Obstbaumkrebs

Gefürchtet von Kleingärtnern wird besonders der Obstbaumkrebs. Hier helfen weder Spritzmittel noch andere biologische Massnahmen. Es muss ein radikaler Rückschnitt erfolgen und die Wunde mit Wundverschlussmittel, bekannt auch als Baumwachs, verschlossen werden. Diese Baumkrankheit wird durch Pilzsporen verbreitet, die in Schnittwunden bei nassem Wetter oder in Frostrisse eindringen. Auch in den Narben, die durch die abgefallenen Blätter im Herbst entstehen, dringt der Pilz ein.

Die Gefahr einer Infektion ist im Spätsommer und im Herbst am größten. Hat die Infektion stattgefunden, sinkt an dem Punkt die Rinde ein. Unbemerkt breitet sich der Pilz immer mehr aus, bis er dann zum Schluss den ganzen Ast oder den Stamm umfasst hat. Wenn es ein Ast ist, kann man durch Rückschnitt den Baum noch eventuell noch retten. Ist der Stamm betroffen, kann man den Baum nur noch aus dem Garten entfernen. Der Pilz ist sehr radikal. Er zerstört die Leitungsbahnen des Baumes oder des Astes. Die Versorgung wird schlecht oder der befallene Teil des Baumes stirbt ab.

Oft reagieren Bäume mit einer krebsartigen Wucherung. Das ist ein Alarmzeichen, dass etwas nicht mit der Versorgung stimmt. Zu leiden haben meistens Äpfel- und Birnenbäume, selten Steinobstbäume. Bei den Apfelsorten sind am empfindlichsten gegen Obstbaumkrebs: Cox, Berlepsch, Elstar, Gloster, Idared, Klarapfel, Alkmene oder James Grieve. Zuviel Stickstoffgaben, starker Rückschnitt, sowie ein nasser kalter Boden fördern den Pilzbefall.

Hat man aber einen guten Standort für seine Obstbäume gewählt und regelmäßig einen mäßigen Schnitt gemacht, kommt es kaum zu dem Befall. Auch eine ausgewogene Düngung sorgt dem Pilzbefall vor. Kranke Stellen müssen schnellstens mit einem Rückschnitt bis in das gesunde Holz entfernt werden und anschließend mit Wundverschlussmittel behandelt werden.

Will man seine Bäume gesund über den Winter bringen, sollte man auch auf folgende Schädlinge achten und Gegenmittel ergreifen.

 

a) Fruchtmumie, b) Apfelblattsauger

c) Ringelspinner,  d) Knospenwickler

e) Gespinstmotte,  f) Schwammspinner

 

Am Stamm:

g) Apfelblütenstecher, h) Apfel-Pflaumenwickler

i) Blattläuse, j) Blutläuse

 

Wieso schmeckt der Apfel bitter

Das werden sich schon viele gefragt haben. Vor allem dann, wenn es vielleicht auch noch von der gleichen Sorte ist und der vorherige Apfel nicht so bitter war. Sieht man sich die Biss - Stelle genauer an, sieht man kleine braune Flecken. Das sind Korkflecken im Fruchtfleisch. Auf der Schale war aber noch nichts zu sehen. Das ist eine unangenehme Überraschung, die wahrscheinlich schon jeden passiert ist.

Am Baum selber leiden die Äpfel noch nicht so stark darunter, aber im Lager kann man den Befall deutlich sehen. So lange die Flecken nur dicht unter der Haut sind, kann man sie noch genießen oder zu Apfelmus verarbeiten. Ziehen sie sich durch das ganze Fruchtfleisch, schmecken sie sehr bitter. Viele denken, es ist eine pilzliche oder bakterielle Krankheit, aber dem ist nicht so.

Denn die Stippigkeit, so nennt man das, ist keine Krankheit, sondern eine Ernährungsstörung. Die Ursache ist aber noch nicht ganz geklärt. Fest steht, daß bestimmte Apfelsorten wie Golgparmäne, Cox Orange, Boskoop, James Grieve und Gravensteiner schneller befallen werden.

Man nimmt an, dass es an unregelmäßiger Nährstoffzufuhr liegt. Es kann aber auch ein Missverhältnis von Kalium, Stickstoff und Calzium sein. Das ist aber noch nicht eindeutig nachgewiesen. Die besten Erfahrungen hat man damit gemacht, dass man die Baumscheibe das ganze Jahr über offen und locker hält. Mit einer Schicht Rindenmulch, gemischt mit einer geringen Menge Hornspäne verhindert, dass der Stickstoff aus dem Boden im Rindenmulch gebunden wird. Zusätzlich Düngung mit calciumreichen Obstbaumdünger hat sich bewährt.

Das sollte man wissen

- Engelstrompeten kann man stark zurückschneiden, damit sie ins Winterquartier passen. Aber je stärker man sie einstutzt, umso später setzt die Blüte im nächsten Jahr ein.

- Apfelkompott, egal wie man es macht, schmeckt immer nach Apfel. Wollen Sie mal eine andere Geschmacksnote haben, fügen Sie eine zerschnittene Quitte zu.

- Zwergpalmen, Oliven, Lorbeer, Jasmin, Oliven und Feigen müssen den Winter über in einen Raum gelagert werden, wo es nicht friert. Nur darf man nicht gleich den Fehler machen und anfangen den Raum zu heizen. Erst wenn die Temperatur im Raum bei starken Frösten unter -8° sinkt, heizt man. Am besten mit mobilen Heizgeräten.

- Lassen Sie bei der Kürbisernte einen etwa 10 cm langen Stiel stehen. Dieser schützt die Frucht vor Fäulniserregern. Benutzen Sie den Stiehl nie als Tragegriff. Er reißt schnell aus und dann müßten Sie den Kürbis schnellstens verarbeiten. Eine Lagerung wird er nicht lange überstehen.