Donnerstag, 6. November 2014

Himbeeren im Kleingarten-Pflanzen & Pflegen (2)

Und so geht es weiter...


Sommerhimbeere

 Nach dem Einpflanzen der Himbeerpflanze und dem Pflanzschnitt im Herbst, treibt sie im Frühjahr des kommenden Jahres ihre ersten neuen Ruten. Davon bindet man die kräftigsten 4 – 6 Ruten, gleichmäßig verteilt und mit Abstand, an das Gerüst an. So verteilt, dass immer die Luft gut zirkulieren kann und genügend Platz für neue Ruten im Frühjahr des zweiten Jahres nach der Pflanzung ist. Und weiter passiert im ersten Jahr nach der Pflanzung nichts. Eventuell kann es schon zu einem geringen Ertrag kommen, eher selten.  

Im darauffolgendem Frühjahr (zweites Jahr) werden neue Ruten getrieben. Sie werden ebenfalls wieder zahlenmäßig so angebunden und nicht geschnitten, wie eben geschildert. Die Ruten aus dem ersten Austrieb nach der Pflanzung bringen dann Blüten und Früchte. Denn genug Früchte trägt die Sommerhimbeere erst am einjährigen Holz.  

Der Begriff „Einjähriges Holz“ bedeutet also, dass die Rute ein Jahr alt ist und im darauffolgenden Jahr Früchte trägt.  

Nach der Ernte werden diese Ruten sofort Bodennah abgeschnitten. Denn jetzt kann man sie noch gut gegenüber den inzwischen neu ausgetriebenen Ruten unterscheiden. Die jungen Ruten sind grüner als die dunkleren, inzwischen Zweijährigen. An diesen freien Plätzen am Gerüst kann man danach die neuen Jungruten anbinden. Man ersetzt also die abgetragenen zweijährigen Ruten durch die neu ausgetriebenen Ruten, die dann erst wieder im kommenden Jahr Früchte tragen.  

! Die abgeschnittenen Ruten werden vorsichtig aus dem Gerüst entfernt und wie Anfangs erwähnt – verbrannt.  

Im März des folgenden Jahres werden eventuell noch übriggebliebene Stummel vom letzten Schnitt bodennah abgeschnitten. Außerdem ist es die perfekte Zeit kranke und schwache Triebe zu entfernen.  

Diesen Zyklus setzt man so Jahr für Jahr fort und für gute Erträge ist es angebracht, sie jedes Jahr mit Spezialdünger zu versorgen. Denn dieser Dünger ist perfekt für die Pflanze abgestimmt.  

Herbsthimbeere  

Sie ist etwas besonderes. Denn bei ihr kann man zwei Schnittmethoden anwenden. Eine weitere Besonderheit gegenüber der Sommerhimbeere ist, dass sie sowohl an den neu getriebenen Ruten als auch am einjährigen Holz ständig Blüten und Früchte von Juni bis in den Herbst haben. Aber auch hier gilt wie bei der Sommerhimbeere, 4 -6 Triebe werden angebunden. Allgemein gilt: Höchstens zehn Neutriebe pro laufenden Meter in der Reihe bei allen Himbeersorten.  

Um eine durchgehende Ernte ab Juli bis zum Herbst zu erreichen, werden bei diese Art im Herbst nach der Ernte – Oktober/ November, alle Ruten bodennah abgeschnitten. Wenn rechtzeitig gepflanzt wurde, wird das im gleichen Jahr gemacht.  
Damit erreiche ich den vorher beschriebenen Zustand der ständigen Blüten und Früchte.  

Man kann aber auch die Ruten stehen lassen im Herbst und hat so im Frühjahr die erste Ernte. Allerdings muss man sie nach der Ernte dann kurz schneiden um im Herbst noch Früchte zu ernten. Die Ernte fällt dann aber deutlich geringer aus.  

Oft wird auch ein Schnitt bei Herbsthimbeeren im Frühjahr kurz vor dem Austreiben empfohlen. Das ist nicht verkehrt, aber es kann eben sein, dass dann die Ernte nicht so reichhaltig ist.  

Grundsätzlich kann man sagen, dass alle beschriebenen Schnittmaßnahmen funktionieren. Welche du jetzt anwendest für deine Himbeeren, musst du selber durch Probieren herausfinden. Auch die Wahl der Himbeerart ist deine Entscheidung. Ich glaube aber, dass auf Grund der einfacheren Schnittmethode, dem zeitlich längeren Fruchtbehang sowie der Anfälligkeit für Schädlinge, wie du gleich im nächsten Abschnitt erkennen kannst, die Herbsthimbeere die bessere Wahl ist.  

Krankheiten und Schädlinge

 > Wurzel- und Rutenkrankheit entstehen oft durch zu hohe Bodenverdichtung, Staunässe und zu dichten Wuchs. Deshalb muss nach der Ernte geschnitten und der Boden vor dem Pflanzen tiefgründig gelockert werden. Hügelbeete mit 20 cm Höhe habe sich ideal gegen Staunässe erwiesen.  

> Größte Gefahr geht vom Himbeerkäfer aus. Dieser befällt vor allem die Sommerhimbeere. Er legt seine Eier in die Blüte und die sich daraus entwickelnden Maden fressen die Frucht. Bei den Herbsthimbeeren passiert das nicht, da ihre Blüten später erscheinen und der Himbeerkäfer dann schon seine Eiablage beendet hat.  

> Um Spinnmilben und andere Schädlinge fern zu halten, lässt man pro laufende Meter zwei abgeschnittene Ruten liegen. Auf ihnen nisten Raubmilden und andere Nützlinge die im Frühjahr auf die jungen Ruten übersiedeln und die Schädlinge bekämpfen.  

Weitere Tipps für Himbeeren  

→ Herbsthimbeeren werden als Containerpflanze und auch als wurzelnackte Pflanzen angeboten. Wurzelnackte sind günstiger im Preis. Diese müssen aber vor dem Pflanzen in einem Eimer mit Wasser gründlich gewässert werden und dürfen während des Pflanzens nicht austrocknen. Nach dem Pflanzen muss sofort gemulcht werden.  

Niemals auf einem Boden auf dem bis vor kurzem Himbeeren standen, neue Pflanzen einsetzen. Es droht Bodenmüdigkeit und dadurch schlechtes Wachstum. Erst muss dieser Boden tiefgründig gelockert werden und mit reifen Gartenkompost aufbereitet werden. Bei lehmhaltigen Boden wird 1:1 Gartenkompost und Rindenkompost untergemischt.

 Vorsicht bei Ablegern vom Gartennachbar. Auch wenn er es gut meint. Ableger von alten Pflanzen sind fast immer mit Viren und Pilzen befallen. Auch wenn sie in seinem Garten keinen Schaden anrichten, können sie sich in deinem neuen Boden schön entfalten. Deshalb sollte man sich lieber krankheitsfreie und sortenechte Jungpflanzen kaufen.  

→ Eine schlechte Eigenschaft von Himbeeren sind ihre Wurzelausläufer. Damit sie nicht irgendwo im Garten wieder als neue Ruten auftauchen, sollte man ihren Raum begrenzen. Geeignet dazu ist Teichfolie. In einem Abstand von 1 m rings um die Pflanze, bei mehreren Pflanzen rings um das gesamte Beet, wird ein 25 cm breiter Streifen senkrecht in die Erde eingearbeitet. Alternativ dazu kann man auch Kantensteine aus Beton mit den Maßen 100 x 25 x 6 cm verwenden. Allerdings sollten die Kantensteine ganz eng Stoß an Stoß liegen und dieser zusätzlich mit Folie abgedeckt werden.    

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Himbeeren im Kleingarten-Pflanzen & Pflegen (1)

Was man vor dem Pflanzen wissen sollte

 Himbeeren sind eine wahre Vitaminbombe und werden inzwischen schon zu den Heilpflanzen gezählt. Es gibt zwei unterschiedliche Arten. Dank neuster Züchtung steht aber auch für Liebhaber dieser Beere die Japanische Säulenhimbeere zur Verfügung.

Säulenobst bei Baldur Garten.     


Mehr aber gedacht für kleine Gärten mit wenig Platz.  

 In diesem Beitrag geht es um den klassischen Anbau von Himbeeren in Kleingärten mit ausreichendem Platz.  
Die zwei Arten, die ich anfangs erwähnt habe, sind die Sommerhimbeere und die Herbsthimbeere. Es gibt natürlich verschiedene Sorten auf die ich jetzt nicht weiter eingehe. Da muss sich jeder selbst entscheiden, welche er gerne hätte. Man kann mehrere Pflanzen der gleichen Sorte anpflanzen aber für besseren Ertrag ist es günstig, mindestens zwei verschiedene Sorten anzupflanzen.  

Der Unterschied zwischen Sommer- und Herbsthimbeere liegt bei der Pflege, also dem Schnitt, dem Stützgerüst und der Ernte. Beide Arten brauchen aber folgende gemeinsame Voraussetzung.  

Bodenansprüche und Platzbedarf  

Der Boden sollte humos, tiefgründig gelockert, nährstoffreich und leicht sauer sein. 
Ein pH Wert von 5 bis 6,5 ist genau richtig. Allerdings reagieren die Pflanzen auf Kalk sehr empfindlich. Einen noch besseren Ertrag hat man, wenn die Anbaufläche windgeschützt und in sonniger Lage liegt.  
Der Boden muss vor dem Pflanzen unbedingt Unkrautfrei und Queckenfrei sein. Die größte Gefahr geht von den Quecken aus. Ihre Rhizome durchwandern das Wurzelgeflecht der Himbeere, sind anschließend nicht mehr oder sehr schwer zu entfernen und entziehen Nährstoffe. 
Der Rhizomfilz beeinträchtigt zusätzlich die Durchlüftung des Bodens. Da Himbeeren zu den Flachwurzlern zählen, wie z.B. Erdbeeren, darf man die Fläche auch nicht mit einer Hacke oder Dreizink bearbeiten. Das kann zum völligen Verlust der Pflanze führen. Deshalb wird nach dem Pflanzen mit Stroh, trockenen Rasenschnitt, Laub oder Fichtennadeln gemulcht um den Unkrautbefall so gering wie möglich zu halten. Düngen mit speziellen Beerendünger nach Anleitung des Herstellers ist immer zu empfehlen.

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 Pflanzen der Himbeeren  

Bevor man die Himbeeren pflanzt, muss je nach Art ein Gerüst gesetzt werden. Hier macht sich schon der Unterschied zwischen Sommer- und Herbsthimbeere bemerkbar.  
Die Sommerhimbeere entwickelt im Laufe des Jahres lange Ruten, die an einem Gerüst bestehend aus Pflöcke und Spanndraht, angebunden werden. Die Spanndrähte werden in ca. 40, 80 und 120 cm Höhe angebracht. Während bei der Herbsthimbeere nicht so lange Ruten wachsen. Hier genügt schon ein Maschendrahtzaun mit einer Höhe von 80 cm zum Anbinden.

Gepflanzt wird in Reihe mit einem Abstand von 40 bis 50 cm. Sollen es mehrere Reihen sein, muss der Reihenabstand 1,50 m betragen. Der Wurzelhals oder auch Basis genannt (ist die Stelle gleich über der Wurzel) muss ca. 5 cm tief in der Erde sein. Daraus ergibt sich also die Tiefe des Pflanzlochs. Für einen guten Start der Pflanze ist es günstig, das Pflanzloch mit humusreicher Erde zu füllen.  

Die Himbeerpflanzen pflanzt man am besten im Herbst. Je zeitiger um so besser wachsen sie an. Sie werden fest eingepflanzt. Das heißt, die Erde wird fest aber vorsichtig abgedrückt. Auf keinen Fall festtreten. Dadurch können die Knospen an der Basis abbrechen, die ja im kommenden Frühjahr die neuen Ruten bringen. Anschließend gut gewässert und dann, wie schon erwähnt, gut Mulchen.  

Pflanzschnitt  

Bei den Sommerhimbeeren wird unmittelbar nach dem Einpflanzen die Rute auf ca. 20 höchstens 30 cm über der Erde gekürzt. Ist noch eine zweite Rute da, wird sie unmittelbar über der Erde zurückgeschnitten. Durch diesen Pflanzschnitt werden die Basisaugen, die jetzt unter der Erde sind, zum Wachstum im Frühjahr angeregt.  

Bei der Herbsthimbeere kann man zwei Methoden anwenden. Entweder man schneidet alles im Herbst komplett ab oder lässt die bestehenden Ruten. Warum diese zwei Methoden? Darauf komme ich später, im zweiten Teil, beim "Schnitt" zurück.

 Ernten und danach...  

Vollreif sind die Früchte beider Arten grundsätzlich dann, wenn sie sich leicht lösen lassen.  

Erntereif sind Sommerhimbeeren Ende Juni. Während die Ernte bei Herbsthimbeeren im Juli einsetzt und bis zum Herbst andauert Allerdings kommt es bei der Art auf die Schnittmethode an, wie die Ernte verlaufen soll. Geerntet wird am besten in den frühen Morgenstunden, denn da haben sie den besten Geschmack. Das Schneiden ist auf alle Fälle bei beiden Arten wichtig, da es sonst zu Ertragsminderung kommen kann und mit ein Grund ist, dass sie von der gefürchteten „Rutenkrankheit“ befallen werden können.  

Damit der Durchblick erhalten bleibt, werde ich die Schnittmethoden von Sommerhimbeere und Herbsthimbeere einzeln schildern.
Und das erfährst du im nächsten Teil. Trage dich schnell in meinen Infoletter unter dem Artikel ein und bekomme Bescheid, wann er erschienen ist.
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Montag, 20. Oktober 2014

Heckenbögen – Reizvolle Durchgänge

Heckenbögen aus Heckengehölzen sind sehr romantisch und sorgen für ein besonderes Flair. Ob als Eingang zum Garten, Vorgarten, als Tunnel oder direkt vor der Haustür, für alle ungeduldigen Hobbygärtner ist es aber nicht das Richtige.  

Um zu einem Ergebnis zu kommen, benötigt man mehrere Vegetationsperioden und man kann auch mit verschiedene Kombinationen arbeiten. Eine davon wäre, dass man in einer bestehenden Hecke einen Bogen einarbeitet. Eine weitere ist, einen bestehenden Heckengang mit einem zusätzlichen Bogen einer anderen Sorte Gehölz zu überspannen. Aber auch ein Gehölz über der Haustür oder über den Vorgarteneingang kann zu einem absoluten Hingucker werden.  

 Einige geeignete Gehölze, um eine Hecke mit Bogendurchgang oder nur einen Bogendurchgang zu schaffen, sind:    

> Feld – Ahorn ~ anspruchslos, wächst bis zu 50 cm im Jahr, laubabwerfend.  

> Hainbuche ~ schattenverträglich, wächst bis zu 40 cm im Jahr, laubabwerfend  

> Rot-Buche ~ bildet Leittrieb, wächst bis zu 50 cm im Jahr, Winterlaub lang anhaftend  

> Winter-Linde ~ stadtklimafest, hohes Ausschlagsvermögen, wertvolle Bienenweide  

> Eibe ~ langlebig, schwachwachsend, immergrün, verträgt Rückschnitt ins alte Holz

> Liguster ~ anspruchslos, schnell wachsend  

Um in einer bestehenden Hecke einen Bogen einzuarbeiten, beginnt man zuerst mit einer Rodung. Die beste Zeit dazu ist jetzt an einem milden Herbst- oder Wintertag. Denn bei der Rodung werden auch Wurzeln der stehen bleibenden Gehölze verletzt. Da sie sich zu der Zeit in der Vegetationsruhe befinden, verkraften sie den Eingriff besser.  

Der Durchgang darf nicht zu knapp bemessen werden, denn am letzten Stamm der letzten Heckenpflanze bildet sich wieder Laub. Vorhandene Triebe, die in den Durchgang ragen oder in die Richtung weisen, werden kräftig zurück geschnitten. Anschließend wird das Gestell, entweder als Rundbogen oder für einen eckigen Durchgang, fest in die Erde verankert. 
Diese Gestelle sollten aber schon stabil sein. Nun werden die Hauptstämme der letzten Pflanzen rechts und links am Gestell fixiert. 

In den kommenden Jahren werden sie am Gestell entlang geführt. Durch seitliches regelmäßiges stutzen wird der Längentrieb voran gebracht und der Bogen wird genauso dicht wie der restliche Teil der Hecke. Wenn sich dann die Spitzen von beiden Seiten getroffen haben und sich das Gehölz auch vertikal gefestigt hat, kann man das Gerüst entfernen.  

Noch schneller zum Erfolg führen Kletterpflanzen wie Efeu, Hopfen, Waldrebe oder Kletterrose. Das wären Klettergehölze für die vorhin erwähnten zwei anderen Kombinationen.
 Aber eines muss man beachten. Hier muss ein langlebiges Gestell genommen werden. Anders wie bei klassischen Hecken, kann hier nie auf die Unterstützung verzichtet werden. Allerdings hat man auch die Möglichkeiten, z.B. mit Kletterrosen kombiniert mit Clematis (Waldrebe) der richtigen Sorten, einen sich ablösenden Blütenflor zu zaubern.  

Lass Dir nicht die Herbspreistaktion entgehen! Gute Qualität findest Du hier: Gärtner Pötschke - wo Freude und Qualität sich seit 1912 verbinden. Pflanzen, Blumenzwiebeln und Sämerein jetzt kaufen!  

Um mehr Blüten zu haben, gibt es einen kleinen Trick.
  
Kletterrosen bilden an waagerechten Trieben Blüten. Damit viele Blüten den Bogen verdecken, wird kein Bogengestell von Discountern genommen. Diese sind in der Tiefe oder Breite, je nachdem wie man es aus seiner Sicht benennt, ungeeignet. Das Bogengestell muss eine höhere Tiefe haben. Dann kann man die waagerechten Ranken um das Gestell schlingen und so für mehr Blüten sorgen.

   

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Samstag, 4. Oktober 2014

Praktische Unterstellmöglichkeiten für den Garten

Gastartikel

In nahezu jedem Garten gibt es einen bestimmten Bereich, der als "Aufbewahrungsplatz für alles" gilt. Hier werden Gartenmöbel abgestellt, der Rasenmäher geparkt oder aber das Spielzeug der Kleinen abgeladen. Wirklich ansehnlich ist solch ein Platz nicht - vor allem dann nicht, wenn Freunde oder Bekannte zu Besuch kommen und dieses Chaos entdecken. Aber auch der Witterung sind die entsprechenden Teile schutzlos ausgeliefert, sodass die Gartenmöbel nicht selten frühzeitig zu rosten beginnen oder aber das Holzspielzeug langsam vor sich hin modert.

 Für dieses Problem gibt es eine einfache und passende Lösung: Gartenhütten.


                                                                     Regalsteher und Konsolen

 Diese Unterstellmöglichkeit ist perfekt für nahezu alle Gartengeräte. Die Hütten können in verschiedenen Größen erworben werden - angepasst an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten. Aber auch das Material ist frei wählbar.
So können Sie zwischen Holz- oder Aluminiumhütten auswählen. Je nach Wunsch lassen sich in die Gartenhütten passende Fächer einbauen, die eine weitere Unterteilung der Materialien ermöglichen.

Demnach lassen sich kleinere Artikel wie Werkzeuge und Spielsachen in ein regalähnliches Fach einräumen, die größeren Sachen wie Rasenmäher und Möbel können dann auf dem Boden platziert werden. So sorgt man nicht nur für Ordnung im eigenen Garten, sondern schützt die Gartengeräte auch vor Wind und Wetter.
Die einfache Bauweise ermöglicht es, dass die Gartenhütten zügig und ohne Probleme aufgestellt werden können. Je nach Größe der Hütte ist dies durch lediglich eine bzw. zwei Personen möglich.

Neben dem Chaos im Garten sind aber auch häufig die Mülltonnen ein gravierender Aspekt, der die grüne Idylle trübt. Denn je nach Region wird der Müll in zahlreichen Tonnen vorsortiert, so dass viele Haushalte nicht selten über drei Mülltonnen oder mehr verfügen. Klar ist, dass dieser Anblick keineswegs einladend wirkt und der Geruch - vor allem in der warmen Jahreszeit - trägt sein Bestes dazu bei.

Daher gibt es mittlerweile eine Mülltonnenbox, in die die Tonnen einfach und unkompliziert hineingestellt werden können. Nach außen hin erscheinen die Boxen als neutrale Abstellräume, die je nach Wunsch mit Holzlatten verkleidet sind. Zusätzlich kann man die Boxen auch verschließen, so dass strafbares, fremdes Müllabladen verhindert werden kann. Und auch in den Sommermonaten wird die Geruchsbildung gedämpft und die unangenehmen Düfte verbleiben größtenteils hinter Schloss und Riegel.

Nebengebäude CasaNova

 Die vorgestellten Gartengeräte verfügen demnach über ganz klare Vorteile, die nun nochmals zusammengefasst werden: - Schutz vor der Witterung - unansehnliche Ecken im Garten werden so vermieden - schnelles Wiederfinden der Gartengeräte möglich (Hütte) - Geruchsbelästigung und fremdes Müllabladen wird verhindert (Mülltonnenbox) - nett anzusehende Unterstellmöglichkeiten, da sie sich dem Umfeld sowohl optisch als auch größentechnisch anpassen lassen

Wenn demnach auch Sie auf der Suche nach solchen Gartengeräten sind, dann sollten sie den Kauf einer Mülltonnenbox und einer Gartenhütte in Betracht ziehen. Dabei werden zahlreiche Varianten angeboten, die als Unterstellmöglichkeiten für den Garten dienen. Ob groß oder klein, teuer oder günstig - für jeden Kunden gibt es die passende Gerätschaft.

Bei Fragen sollte man sich an qualifiziertes Fachpersonal wenden. Denn dieses kann ganz genaue Auskünfte über die verschiedenen Materialien und Verwendungsmöglichkeiten geben. Und außerdem sollte der eigene Garten ja auch ansehnlich sein, damit man große Freude daran hat.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Sich den eigenen Naturgartentraum ermöglichen

 Gastartikel

Viele Leute hegen den Wunsch, einmal in ihrem Leben einen eigenen Garten genießen zu dürfen. Viele ermöglichen sich diesen, sobald sie in Rente beziehungsweise in Pension gehen. Zu dieser Lebenszeit hat man die benötigte Zeit, Geduld und Freude an der Gestaltung eines schönen Naturgartens.

Dabei sollte erwähnt werden, dass das Anlegen eines solchen Naturgartens mit Abstand viel weniger Arbeit ist als die eines Nutzgartens. Trotzdem sollte man sich darüber so einige Gedanken machen und diese zumindest in Skizzen aufzeichnen. So hat man einen guten Überblick über die einzelnen Elemente und Bereiche des eigenen Gartentraumes. Dabei ist es freilich ganz gleich, ob dazu ein Stück Papier oder der Computer verwendet wird. Man sollte bloß einen gewissen Eindruck von dem
 gewünschten späteren Ergebnis erhalten.


  Bauer

 Bei der Gartengestaltung kommt es zunächst auf die eigenen Vorstellungen und Wünsche darauf an. Durch die geschaffene Skizze kann man sich errechnen, welche Gartenelemente man an welchen Orten anlegen möchte und welche Vorlieben im Bereich der Biodiversität umgesetzt werden sollen.

Es ist hier wichtig, nicht alles Mögliche einzuplanen, sondern sich auch gezielt auf manche Wünsche festzulegen. Denn ansonsten kann der Garten schnell zu einer sehr teuren Angelegenheit werden. Der Vorteil bei der Gestaltung eines Gartens ist, dass man beinahe jede Variante verbessern kann. Fehler können hier schnell und vollständig ausgemerzt und Elemente ausgetauscht werden.

Wenn der finanzielle Schuh etwas drückt, so kann man größere Investitionen wie Umbau, Neubau oder Anlegen von Hütten, Hecken oder Gräben auf spätere Jahre verschieben. So kann der Garten nach und nach gedeihen und sich nach Wunsch verschönern. Ein Naturgarten ist nur so schön, wie er von seinen Betrachtern gesehen wird. Dafür ist meistens eine große Artenvielfalt bei Fauna und Flora sinnvoll.
Sehr zu empfehlen ist es, sich Nützlinge in den Garten zu holen, indem man für sie einen passenden Unterschlupf baut. Eidechsen zum Beispiel benötigen zum Leben kleinere Steinhaufen, worin sie sich verkriechen können beziehungsweise worauf sie die abendlichen Sonnenstrahlen und deren Wärme aufnehmen dürfen.

Aber auch die Igel sind nützlich: sie fressen Raupen, Schnecken und andere Schädlinge. Diese können durch dichte Büsche und Sträucher wie Vogelbeeren in den Garten geholt werden. Die Früchte dieser Sträucher und das Geäst dienen den einheimischen Vögeln als Nistplatz beziehungsweise Nahrungsquelle. Diese Baumaßnahmen sollten in der eigenen Skizze berücksichtigt werden. Zumindest eines dieser Elemente lässt sich einfach und unkompliziert in das Bild des
 eigenen Gartens aufnehmen.


.                                      Kleintierhaltung  

 Neben geeigneten Unterschlüpfen für die Nützlinge sollte man auch auf die bevorzugte Nahrung dieser Individuen achtgeben. Um sie anzuziehen, sollte man die Auswahl der Pflanzen so treffen, dass die zukünftigen Gartenbewohner hier Futterquellen vorfinden können. Dabei kommt es vor allem in den ersten Jahren darauf an, dass die Pflanzen rasch und ungehemmt wachsen können. Dafür ist reichlich Biodünger erforderlich, der die notwendigen Nährstoffe und ausreichend Wasser in der Erde speichern kann.

Speziell die Terra Preta eignet sich hierfür ausgezeichnet. Sie gibt es im Internet oder bei spezialisierten Verkäufern zu erwerben. Der Nutzen der Terra Preta erstreckt sich vor allem auf die Speicherung großer Mengen Wasser sowie einer Vielzahl an wichtigen Nährstoffen, die den Pflanzen zu mehr Gesundheit und schnellem Wachstum animiert. Durch diesen Biodünger wird der eigene Garten rasch und großartig erblühen.

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Samstag, 13. September 2014

Schnittmaßnahmen die mir geholfen haben (4)

Einer dieser Maßnahme wird oft am Leittrieb, also dem Mitteltrieb, angewandt. Es passiert öfters, dass sich ein zweiter Leittrieb (Aftertrieb) bildet, der eventuell gerader wächst und so besser später am Gerüst angebunden werden kann. Da wird ein sogenannter „Schnitt auf Zapfen“ gemacht.  


Erfolg hat das aber nur, wenn der zweite Trieb etwa Fingerlang ist. Nur dann lässt er sich in die Richtung biegen, in die man ihn haben möchte. Auf keinen Fall darf Druck ausgeübt werden, sonst ist der junge Trieb schnell ausgebrochen.  
 Hierzu wird der Ast, den man nicht mehr verwenden will, auf eine bestimmte Länge gekürzt. Am besten ist es, den anderen Ast vorher probeweise vorsichtig anzulegen. Dann kann man sehen wie lang der Zapfen werden muss, damit er seinen Zweck erfüllt.
 


Scannen0004

                                               Schnitt auf Zapfen Quelle: Privatbild  

* Wichtig ist dabei, dass an dem zukünftigen Zapfen alle Augen entfernt werden und eventuell später austreibende Triebe herausgebrochen werden.

* Außerdem muss der neue Leittrieb so dicht wie möglich am Zapfen angebunden werden. Im Spätherbst wird der Zapfen entfernt und zwar ganz dicht und etwas schräg an der neuen Verlängerung.

* Nach spätestens zwei Jahren ist die Stelle kaum noch zu sehen.
           
Es kann vorkommen, dass bei der Bildung der Astquirle ein Zweig nicht gebildet wird und somit eine leere Stelle entsteht. Richtig fällt das auf, wenn das Blattwerk voll ausgebildet ist und ein Loch zu sehen ist. Deshalb ist es wichtig, das Wachstum seiner Spalierbäume ständig zu beobachten um schnell einzugreifen.  

Ich verrate Euch hier eine Methode, die kaum bekannt ist. Ich habe jedenfalls damit Erfolg gehabt. Und das ist der „Kerbschnitt“. Dieser Schnitt muss aber unbedingt im Sommer und bis spätestens im Herbst gemacht werden. Zuerst müssen die darüber stehenden Zweige oder Zweig gekürzt werden. Je nachdem wieviel Ausfall zu sehen ist. So wird verhindert, dass sie weiter wachsen. Den dadurch entstehende Stau des Saftstroms nutzt man, um die schlafenden Augen zum Austrieb anzuregen.
 


Scannen0003 Kerbschnitt Quelle: Privatbild

 Und so wird es gemacht:
   
Der erste Schnitt wird dicht über dem Auge gemacht, indem man das scharfe Messer ansetzt und durch die Rinde bis in das junge Holz hin und her wiegt. Nicht das Messer ziehen! Der zweite Schnitt wird etwas über dem ersten Schnitt genauso tief gemacht, nur das er rechts und links nach unten am Ende des ersten Schnitts endet. Die Rinde und das Holz wird nun aus dem entstandenen Halbmond entfernt. Das mittlere und das rechte Beispiel im Bild oben zeigen, wie es aussehen sollte. Welche der beiden Formen angewendet wird ist egal. Das hängt allein von Deiner Geschicklichkeit mit dem Messer ab. Die Abbildung links im Bild, der kreuzförmige Schnitt, wird bei älteren Holz gemacht.      

Sollte es vorkommen, dass man einen oder mehrere Äste ersetzen muss, weil sie sich nicht richtig bei der Bildung des Astquirls ausgebildet haben oder fehlen, dann kann man sich mit dem „Schnitt auf Beiaugen“ einen neuen Ast oder neue Äste ziehen. Der Vorgang sieht dann so aus, wie man es im Bild sehen kann.  

Kurze Erklärung dazu: Der Ast wird kurz hinter der Wölbung abgetrennt. Diese Wölbung nennt man Astring. Der Erfolg dieses Schnittes beruht darauf, dass an jedem Astring sogenannte „Schlafende Augen“ vorhanden sind. Diese müssen wir zum Leben erwecken. Machst Du es mit dem Messer, muss der Schnitt von unten nach oben gemacht werden.
Wird der Astring mit entfernt, ist alle Mühe umsonst!


Scannen0005 Schnitt auf Beiaugen Quelle: Privatbild 

Wie auf dem Bild zu sehen ist, treiben an dieser Stelle nach und nach neue Triebe aus.
Logisch ist in diesem Fall, dass der äußerste linke Neutrieb, gekennzeichnet mit a 1, der Ersatzast werden soll.  
Allerdings wird er nicht gleich die volle Größe wie die anderen Äste haben. Also Geduld ist angesagt, denn die Zeit heilt Wunden.  
Die restlichen Triebe werden, wenn sie nicht gebraucht werden, entfernt. Fehlen noch weitere Äste, kann man auch noch den mit a 2 und a 3 in der Skizze benannten Neuaustrieb verwenden. Man muss sie nur mit zusätzlichen Hilfsmitteln in die richtige Richtung lenken.  

Mit dieser vierten Folge schließt nun die allgemeine Einführung in den Anbau von Spalierobst. Ich hoffe, ich konnte Dein Interesse für diesen Obstanbau wecken und Dir durch die Tipps die Angst nehmen.  

Und wie ich schon am Anfang erwähnt hatte, auch ich habe mal angefangen und Fehler gemacht. Das wird nicht ausbleiben. Deshalb habe ich versucht, Dir in dieser Folge mit den Tipps und Tricks auch Wege zu zeigen, mit denen man Fehler beseitigen kann.

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Donnerstag, 4. September 2014

Ertragreiche Ernte mit Spalierobst (3)

Hilfreiche Tipps und Tricks  

Bekannt sind ja die klassischen Schnittmaßnahmen im Herbst und Frühjahr und bei einigen Kleingärtnern auch der Sommerschnitt. Wie wichtig gerade der Sommer- oder Grünschnitt für Spalierobst ist, hatte ich ja schon erwähnt. Damit sollte man es aber bei Spalierobst nicht belassen.

 Insbesondere nach dem Einpflanzen der jungen Bäume kann man ohne weiteres das ganze Jahr und in den nächsten Jahren ständig zu lange Triebe immer wieder kürzen, solange kein Frost kommt. Das tut dem Baum nichts. Denn bedenke, der Baum will ja so schnell wie möglich seine Höhe erreichen und seine Astquirle ausbilden. Macht man es nicht, wird er versuchen die Länge zu erreichen und es kann zu Ausfällen bei den Astquirlen kommen.

  Durch das ständige Schneiden wird der Baum im Längenwachstum gebremst und zur Ausbildung der Seitenäste gezwungen, die natürlich auch immer wieder etwas gekürzt werden müssen, damit wir die Fruchttriebe bekommen. So wie ich das in den vorigen Teilen erwähnt hatte. Du siehst – es steckt eine gewisse Logik dahinter. Eins beeinflusst das Andere.  

Ungeduldig darf man bei Spalierobst nicht werden. Wer da denkt im nächsten Jahr schon eine Ernte zu haben, denkt falsch. Es kann sein, dass je nach Sorte schon mal mindestens zwei Jahre und mehr vergehen. Deshalb sollte man sich beim Kauf der Bäume über den Zeitpunkt des ersten Ertrags erkundigen.  

Auch wenn die Freude eines Tages groß ist, dass der junge Baum viele Blüten im Frühjahr hat, ist noch lange nicht gesagt, ob auch viele reife Früchte daraus entstehen. Meistens schmeißt der Baum die noch kleinen Äpfel oder Birnen ab, weil er sie nicht ernähren kann. Das ist keine Krankheit, sondern seine Schutzfunktion. Damit verhindert er, dass sein Wachstum nicht komplett zum Stillstand kommt. Macht er es nicht, sollte man schon selber ran gehen und nur ganz wenige Früchte hängen lassen.

 Alle Maßnahmen und Pflege Deiner Spalierbäume helfen Dir natürlich nichts, wenn Du sie nicht richtig verpflegst. Oder kannst Du leben ohne etwas zu essen ? Ausgewogene Düngung zur richtigen Zeit gehört dazu. Denn Deine Spalierobstbäume oder Baum steht nicht nur ein Jahr an dem selben Platz.  

Deshalb rate ich Dir zu www.poetschke.de - Pflanzenfutter für Obstgehölze.  

Ein extrafein gekörnter, hochwirksamer Dünger, der sowohl Wachstum und Widerstandsfähigkeit als auch Knospenbildung und Fruchtansatz fördert.  

Viele Schnittmaßnahmen werden mit der Gartenschere gemacht. Deshalb wird immer geraten, dass man beim Schneiden etwas Platz zwischen Schnittfläche und Auge lassen soll. Nach dem Schnitt trocknet der kleine Aststummel etwas zurück, den man dann aber später unbedingt entfernen sollte. Der Grund ist bekannt – Krankheitserreger oder Schädlinge können sich dort ansiedeln.



Scannen0007 Gartenhippe - Quelle: Privatbild

Besser ist ein Schnitt mit der Gartenhippe.     Mit ihr kann man saubere Schnitte direkt über eine Knospe durchführen ohne das die Schnittstelle verholzt und ein Nachschneiden der kurzen Aststummel entfällt.
Aber Achtung! Der Umgang mit der Gartenhippe muss geübt sein, sonst drohen schwere Verletzungen.
Wer das Werkzeug in Zukunft benutzen möchte, muss diese wichtigen Regeln beachten:

 > Geschnitten wird eigentlich nur mit der gekrümmten Spitze. Deshalb muss sie immer sehr scharf sein.  

> Die linke Hand hält den Zweig dicht unter dem Schnitt und immer unter dem Messer fest.  

> Geschnitten wird ziehend, ohne Druck und in einem Zug. Dabei wird das Messer nicht mit der Faust sondern locker mit den Fingern gehalten. Als wenn man einen Billardstock führt.  

>Die Schnittrichtung muss so gewählt werden, dass die gekrümmte Spitze gefahrlos an der linken Hand vorbeigeht.  

Bei freistehenden Spalierobst, wie ich es gemacht habe, bekommt der Baum die sogenannten Pyramidenform. Da ist es oft unumgänglich, dass die Äste in eine fast waagerechte Form gebracht werden müssen. Ähnlich wie bei einem Spalier an der Hauswand, nur eben nicht so lang. Dadurch wird der Saftfluss in den Ästen verlangsamt und somit die späteren Fruchttriebe gebildet. Dazu kann man sich Abstemmhölzer aus geschnittenen Zweigresten selber herstellen, wie im Bild zu sehen ist.

Abstemmhölzer Quelle: Privatbild
Abstemmhölzer Quelle: Privatbild

Diese werden zwischen Mitteltrieb und Seitenast geklemmt. Der Vorteil, sie beschädigen die Rinde nicht.
Ein Stück Schnur mit einem entsprechenden Gewicht, z.B. einen kleinen Stein, daran ist eine weitere Maßnahme. Hat aber auch Nachteile. Man muss die Schnüre ständig kontrollieren, dass sie z.B. nach starken Wind nicht verrutscht sind und da sie länger am Ast hängen muss die Bindestelle ständig gelockert werden, damit die Schnur nicht in die Rinde einwächst.  

Egal welche Methoden angewandt werden, eins ist wichtig. Äste kann man nur in eine bestimmte Richtung biegen oder anbinden, solange sie jung und biegsam sind. Sind Äste zu stark, darf man auf keinen Fall Gewalt anwenden. Hier muss man mit entsprechenden Schnittmaßnahmen herangehen.

 Eine andere Methode, um die Verlängerung des Astes in die gewünschte Richtung zu bekommen, ist der Schnitt am richtigen Auge. Ich hatte es ja schon mal erwähnt, dass an jedem Blattansatz ein Auge ist. Also macht man den Schnitt hinter dem Blatt dessen Auge nach Unten, nach Außen oder wo immer Du den Ast hinlenken möchtest. Trotzdem kann es natürlich sein, dass Du noch zusätzliche Hilfsmittel verwenden musst, wie z.B. das Anbinden am Spalier.  

Wie Du bisher gelesen hast, sind in den Sachen also Deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Du kannst alles unternehmen, um den Spalierbaum in die gewünschte Richtung zu bringen.  

Und im letzten Teil lernst Du ein paar Schnittmethoden kennen, die nicht jedem bekannt sind.  

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Ertragreiche Ernte mit Spalierobst (2)

Pflanzen und erste Schnittmaßnahmen

 Nachdem der Baum oder die Bäume gepflanzt und auch angegangen sind, muss im Laufe der nächsten Jahre immer wieder geschnitten werden. Günstig ist, wenn man in der Baumschule vom Fachmann schon den ersten Schnitt zum Pflanzen machen lässt. Denn spätestens im nächsten Sommer muss beim Spalierobst der wichtige Grün- oder Sommerschnitt gemacht werden. Anders ist es bei Spalierobstbäumen die man fertig als Kübelpflanzen im Gartencenter kauft. Hier muss man sich entscheiden, ob der Baum im Kübel bleiben soll, oder an einem Spalier in die Erde gepflanzt wird.  

Beim Einpflanzen ist darauf zu achten, dass der Baum genauso tief eingepflanzt wird wie er vorher entweder in der Baumschule oder im Kübel in der Erde war. Auf keinen Fall darf die Veredlungsstelle, die meistens unten als so eine Art Verdickung zu sehen ist, mit Erde bedeckt sein.
  
Wichtig ist auch, dass die ausgesuchten Bäume oder der Baum nicht älter als zwei Jahre sind/ ist. Dann sind seine Zweige teilweise noch biegsam und ich kann sie in die gewünschte Richtung anbinden.  
Die präzisen Schnittmaßnahmen für alle Arten von Spalierobst zu erklären ist so gut wie unmöglich. 

Denn wer vorher in Ruhe den 1. Teil gelesen hat, wird sicher bemerkt haben, dass auf Grund der vielfältigen Spalierobstformen ja auch die Schnittmaßnahmen abweichend sind. Denn mit dem Baumschnitt will ich ja die Richtung bestimmen, abhängig von dem Gerüst, an dem mein Spalierobstbaum wachsen und auch Früchte tragen soll.
Ganz einfach gesagt heißt das: Alle Schnittmethoden haben nur ein Ziel. Ich brauche Gerüstäste und an denen müssen sich Triebe bilden, die man zu Fruchttrieben umwandelt.

Zwei Beispiele  

Gekaufte Spalierobstbäume sind meistens so vorgezogen, dass sie einen kleinen Mitteltrieb, oder auch Stamm genannt, über den Veredlungsknoten haben. Die vorhandenen Äste zeigen meistens in einem ca. 45° Winkel nach Außen. Hier müssen die sich schnell verlängernden Äste wieder zurückgeschnitten werden, weil sie meistens schon zu stark und unbeweglich zum Biegen sind. Beim Schnitt ist es wichtig, dass immer nach einem Auge oder Blatt geschnitten wird, das nach Außen zeigt. 

Es sei denn, man will die Mitte am Spalier füllen. Dann nimmt man ein Auge, dass nach Innen zeigt. Durch diesen Rückschnitt bilden sich neue Triebe an der Schnittstelle. Diese kann man dann in die gewünschte Richtung anbinden. Entweder in eine waagerecht Form oder in die U- Form. Aber auch hier darf man sie nicht zu lang wachsen lassen, damit sie stabiler im Durchmesser werden und erst nach und nach das Gerüst bedecken. Das sollen unsere Leitäste, oder auch Gerüstäste genannt, werden.
Im allgemeinen gilt die Faustformel: Bei schnell wachsenden Bäumen wird das Längenwachstum so gekürzt, dass nur 1/3 der neu gewachsenen Triebe stehen bleibt. Bei langsam wachsenden Bäumen wird nur 1/3 von der Spitze aus gesehen gekürzt, sodass noch 2/3 des neuen Triebes stehen bleiben. Dadurch bekommt man ein ungefähres Gleichgewicht zwischen Längenwachstum und den Neuaustrieb an den Ästen.
Diese Neuaustriebe an den Ästen sollen zu Fruchtholz umgebildet werden. Und da geht es jetzt los mit dem für Spalierobst wichtigen Grün- oder Sommerschnitt. Diese Neutriebe werden Ende Juni Anfang Juli nach dem achten Blatt abgeschnitten. Man kann auch Auge sagen, denn in jeder Blattachse steckt ein Auge. Im Laufe des Sommers werden sich meistens an dieser Schnittstelle neue, meistens zwei bis drei Triebe bilden. Man sagt dazu Besenwuchs. Sollten sie sehr schnell wachsen und lang werden, was oft bei Birnen passiert, dann werden diese auf fünf Blätter Mitte bis Ende Juli gekürzt.  

Im August wird dann diese Neutriebe, der vorher auf acht Blätter gekürzt wurden, auf fünf Blätter mit samt dem Besenwuchs zurück geschnitten. Das Zurückschneiden von acht Blättern oder Augen im August auf fünf Blätter oder Augen wird auch gemacht wenn kein Besenwuchs gekommen ist.
   
Neuaustriebe, die weniger als acht Blätter haben, bleiben unbehandelt. Sie bilden im kommenden Jahr meistens schon Blüten. Alle Neuaustriebe die nach unten wachsen, kann man getrost bis an der Basis (am Ast) abschneiden oder raus drehen, wenn sie noch jung sind. Sie als Fruchtäste umzuwandeln gelingt fast nie.

 Im Gegensatz zu der vorher beschriebenen Art besitzt der Schnurbaum einen Stamm oder Mitteltrieb genannt. Er hat also im Prinzip das Aussehen eines normalen Obstbaums mit den sogenannten Astquirlen. Der Unterschied besteht beim Schneiden eigentlich nur, dass man eine mittlere Astverlängerung (Stamm) zusätzlich zu den Ästen hat.  

Jetzt muss man sich aber entscheiden, welche Form man jeweils erreichen will. Dementsprechend muss geschnitten werden. Das Beispielbild meiner Spalierbäume im Teil 1 zeigt die Form einer Pyramide bis sie dann oben in Richtung Gartenweg gezogen werden.

 Gemacht habe ich es deshalb, weil es dem Wachstum frei stehender Obstbäume sehr entgegen kommt. Denn von Natur aus bilden Obstbäume eine Pyramidenform. Unten breiter und nach Oben kleiner im Durchmesser.  

Die Methode des Schneidens zwischen Längenwachstum an der mittleren Astverlängerung und Längenwachstum an den Ästen, die fast waagerecht sind, ist abhängig von der Art des Baums die gleiche. Durch das Kürzen der mittleren Astverlängerung wird der Baum angeregt, neue Äste entlang seines späteren Stamms zu bilden.

 Die Äste, unsere Gerüstäste, müssen hin und wieder gestutzt werden. Sonst bekommt man nicht die eigentliche Pyramidenform und die Bildung von Trieben für das Fruchtholz wird sich kaum einstellen.
   
Durch das Schneiden auf den richtigen Augen, kann man die dann austreibenden Astverlängerungen lenken. Das heißt, die Verlängerung wächst in die Richtung, in der das Auge sitzt. Denn man muss bedenken, diese Art Spalierobstanbau ist auf engsten Raum gemacht. Der Abstand der Bäume beträgt knapp 2 m. Die unterste Grenze bei diesem Anbau beträgt 1,50 m.  

Geht man also nicht konsequent beim Beschneiden der Astverlängerungen vor, verwachsen die Bäume miteinander. Eine gute Ernte wird sich nicht einstellen, denn wo keine Sonne und Luft durch kann, wird kein Obst reifen. Erfolg haben da nur Schädlinge und Baumkrankheiten. Was Du noch beachten musst bei Spalierobst und ein paar Tricks erfährst Du im nächsten Teil.  

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Dienstag, 5. August 2014

Ertragreiche Ernte mit Spalierobst (1)

Was man wissen muss, bevor man anfängt Zuerst bitte folgendes beachten. Alle Ratschläge, Schnittmaßnahmen usw. im folgenden Text beruhen auf meiner langjährigen Erfahrung als Kleingärtner. Das kann manchmal von Lehrbüchern, anderer Lektüre oder Quellen abweichen.  

Was ist Spalierobst und wie sieht es aus?

Das ist eine Art Obstanbau, das vor ungefähr 100 Jahren ihren Höhepunkt hatte. Im Laufe der Zeit ist es immer mehr in Vergessenheit geraten. Durch Neuzüchtungen wurde es auch für den Kleingärtner interessanter, mit Bäumen die wenig Platz brauchen und weniger Arbeit machen, eine gewisse Menge an Obst zur Selbstversorgung jedes Jahr zu ernten.

 Durch den kommerziellen Anbau in großen Obstplantagen wird zusätzlich das Obstangebot noch vergrößert. Spalierobst ist heute mehr ein Hobby oder für Kleingärtner die gerne etwas Neues probieren, wieder interessant geworden. Die Baumschulen haben schon lange darauf reagiert und bieten fertige junge Spalierobstbäume an.  
Man muss nur darauf achten, dass ihre vorgezogene Form auch so ist, wie man es später an seinem Spalier haben möchte. Ein Umformen ist schwer und muss sehr vorsichtig gemacht werden. Es ist und bleibt ein junger Baum und geht man zu schnell und zu heftig mit Schnittmaßnahmen vor, kann der Baum dabei absterben. Spalierobst ist Formobst, mit dem man auf wenig Platz mehr Obstbäume pflanzen kann. Zum anderen trägt es zum schönen Aussehen eines Kleingartens bei.  

Formen für Spalierobst sind vielseitig  

Die wohl bekannteste Form ist das Spalier an einer Hauswand. Man kann es aber auch erst als Säule und dann oben in eine Richtung lenken. So, entlang des Gartenwegs rechts und links gepflanzt, ergibt es einen überdachten Gang.

2 armiger Schnurbaum Eine andere Form ist sehr attraktiv am Ende des Gartenwegs, der 2 armige Schnurbaum. Hier wird der Baum in geringer Höhe mit zwei Ästen nach rechts und links gezogen, wie die Besielskizze zeigt. Der eigentliche Stamm wird nicht nach oben weiter gezogen. Bei dieser Form ist es aber möglich, den Trieb über dem Stamm weiter zu ziehen und eine weitere Etage in der gleichen Form anzulegen. Allerdings müssen dann auch die Haltevorrichtungen rechts und links höher sein, um den Spanndraht zu befestigen.     


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Vierarmige U - Spalier ; Quelle: Privatbild






Auch eine Spalierobstform von vielen, die man einfach oder auch vielfach gestalten kann, ist diese. Das sogenannte  "Vierarmige U - Spalier"                                                                                                                                   

                                                                                                                                                                                                                                               


 Aber auch solche Formen sind machbar, allerdings mit sehr viel Arbeit verbunden. Diese Formen sind mehr zur Schau gedacht. Große Ernte wird wohl ausbleiben.
Vasen- oder Becherform
Vasen- oder Becherform ; Quelle: Privatbild



Schlangenschnurbaum
Schlangenschnurbaum ; Quelle: Privatbild


 Auf die Vorbereitungen kommt es an  

Wenn Du Dich für Spalierobst entschieden hast, musst Du Dir über folgendes im Klaren sein. Es ist mit viel Arbeit und Geduld verbunden und kann zu einem Hobby für Kleingärtner werden. Allerdings auch ein Hobby mit reicher Ernte und mit mehr oder weniger Platzbedarf.  

Ohne Unterstützung durch ein Gerüst geht es nicht. Durch das Gerüst bestimmst Du die Form des zukünftigen Spalierobstes. Wichtig ist bei einem Gerüst an einer Hauswand, das es genügend Abstand hat. Nur so kann gewährleistet werden, dass zwischen Laub und Hauswand eine gute Belüftung ist. Das Material für ein Gerüst sollte widerstandsfähig gegen das Wetter sein, da es ja für die gesamte Lebensdauer Deiner Spalierbäume immer da sein muss.  

Du brauchst je nach Anzahl der Bäume Bindematerial. Normaler Bindedraht kann verwendet werden, jedoch musst Du ständig alle Bindestellen kontrollieren. Denn der Baum wächst ja nicht nur in die Höhe sondern die Äste und vor allem der Stamm werden ja auch im Umfang dicker. Gerade in den ersten Jahren ist dann mal ganz schnell das Bindedraht schon fast in der Rinde verschwunden. Man sagt dazu auch „Überwallen“. Kann man den Draht dann nicht mehr aus der Rinde entfernen, muss man ihn am Ast abschneiden. Der Drahtrest wird eines Tages nicht mehr zu sehen sein. Diese Methode ist jedenfalls besser, als ihn mit Gewalt heraus zu bekommen und eine Wunde an der Rinde in Kauf zu nehmen. 

Das ist, wie man weiß, immer eine Eintrittsstelle für Pilze oder andere Krankheitserreger. Besser ist daher flexibles Bindematerial. Bewährt hat sich da Bindematerial aus Gummi, z.B. Rundschnüre oder Schlauchbänder. Trotzdem darf man auch da nicht die Aufsichtspflicht vernachlässigen. Sollten sich Bindestellen gelöst haben, kann es beim nächsten heftigen Wind zum Ausbrechen von Ästen kommen, die nicht zu reparieren gehen.  

Obstbaumarten und was noch zu beachten ist  

Am geeignetsten und auch am meisten verwendet man Apfel- und Birnensorten. Sie lassen sich problemlos mit waagerechten Fruchtästen ziehen. Aprikosen oder Sauerkirschen eignen sich nicht so gut. Sie würden schnell vergreisen, weil Spalierobst einer strengen Formierung unterliegt. Pfirsiche eignen sich eher für Hauswandspalier. Formierung bedeutet, dass ich durch Schneiden und das Anbinden am Gerüst die Form erhalten will, wie ich sie mir vorgestellt habe.  

Je nachdem wie hoch meine Spalierbäume wachsen sollen, ob in normaler Höhe oder höher, muss ich auch die passenden Bäume haben. Für niedrige Spaliere brauche ich Obstbäume auf schwach wachsenden Unterlagen. Dementsprechend muss ich Bäume auf mittelstark wachsenden Unterlagen haben, wenn das Spalierobst höher wachsen soll. Beachten muss ich auch beim Kauf, dass die kleinen Bäume einen kurzen Stamm haben, damit die erste Astetage nicht zu hoch angelegt wird.  
Bei einer Baumschule wird das als Busch- oder Fußstamm angeboten. Ich rate deshalb, unbedingt bei einer Baumschule seine Vorstellungen vom künftigen Spalierobst zu schildern, damit nicht die falschen Bäume gepflanzt werden.  

Brauche ich bestimmte Sorten  

Du bestimmst ganz alleine, ob es frühreife oder spät reifende Obstsorten sein sollen. Genauso verhält es sich mit dem Geschmack. Wenn man, wie ich es gemacht habe, mehrere Bäume pflanzt, sollte man schon darauf achten, dass es nicht ein und die gleiche Sorte ist. Wie Du auf dem Bild siehst, habe ich entlang des Gartenwegs 10 Spalierbäume zu stehen. Davon sind 4 Bäume bestehend aus 2 Sorten Birnen. Die restlichen Bäume sind Apfelbäume. Davon sind 4 Bäume unterschiedliche Apfelsorten, die erst Ende September/ Anfang Oktober reifen. Also Lagerobst. Die übrig bleibenden 2 Bäume sind Klaräpfel, direkt zum Verzehr gedacht oder zur Verarbeitung als Marmelade oder Apfelmus.

Spalier als Wegüberdachung Quelle: Privatbild
Spalier als Wegüberdachung ; Quelle: Privatbild
                                                    
                                                     
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Sommerschnitt, auch Grünschnitt genannt, für Formobst

Samstag, 5. Juli 2014

Der Zauber der Topfpflanzen (4)

Nachdem wir nun über die Auswahl und den Standort von Zimmerpflanzen viel gelesen haben, geht es heute in der letzten Folge mit einigen wichtigen Tipps weiter. Da wir ja immer davon ausgehen müssen, dass in unseren Räumen nicht nur eine Pflanzenart sondern verschiedene vorhanden sind, geht es nicht nur um Standorte und Lichtverhältnisse, sondern auch um die Pflege der Pflanzengemeinschaft.  

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Die Pflege beginnt schon beim Gießen

 Wasser ist für alle Pflanzen lebenswichtig. Da sie aber unterschiedliche Bedürfnisse haben, ist auch der Bedarf an Wasser unterschiedlich. Und hier werden schon im Vorfeld die meisten Fehler gemacht. Das manchmal durch Trockenheit Pflanzen eingehen, kann schon mal passieren. Aber die größten Schäden werden durch zu großzügiges Gießen gemacht. Die Folge ist Staunässe. Die Erde versottet und wird luftundurchlässig. Sauerstoffmangel an den Wurzeln führt dazu, dass die Pflanzen kümmern. 

Wenn man jetzt nicht eingreift kann es zu Wurzelfäulnis kommen. Leicht zu erkennen an braun-gelbe Flecken, die sich vom Blätterrand her ausbreiten. Leider ist es dann nur noch einen Versuch wert, die Pflanzen zu retten. Die Maßnahme dazu ist, den Wurzelballen abtrocknen zu lassen. Man nimmt sie aus ihren Topf, legt sie um, am besten auf eine dicke Unterlage Zeitungspapier. Da es bis zu einer Woche dauern kann, muss sie luftig, zugluftfrei und schattig liegen. 

Sonne würde sie nur zusätzlich belasten. Wenn die äußere Erdschicht krümelig wird und abfällt, kann man auch die abgestorbenen Wurzeln erkennen und entfernen. Dabei darf aber der innere Wurzelballen mit den noch funktionstüchtigen Wurzeln nicht gelockert werden. Die Pflanze wird dann in den gesäuberten und mit neuer Blumenerde gefüllten Topf ohne zusätzlichen Dünger gesetzt. 

Analog zu ihrem jetzigen Wurzelballen muss sie zurückgeschnitten werden, da dieser jetzt kleinere Ballen die Pflanze in dem vorherigen Zustand nicht ernähren kann. Dabei wird natürlich auch das Blattwerk, was schon angegriffen ist, entfernt. Nach dieser Maßnahme muss sehr vorsichtig gegossen werden – weniger ist besser als viel. Trotzdem funktioniert diese Rettungsmaßnahme nicht für jede Pflanze, deshalb kann man diese Schäden durch richtiges Gießen schon im Vorfeld verhindern.  

Wie häufig muss gegossen werden?  

Grundsätzlich muss man sagen, dass es keine festen Regeln gibt. Das Gießen der Pflanzen hängt an erster Stelle davon ab, wie der Blumenfreund sich mit den Wünschen der Pflanze vertraut gemacht hat. Man sollte sich schon beim Kauf beim Fachverkäufer erkundigen, einschlägige Literatur dazu besorgen oder im Internet recherchieren. Es gibt eben Pflanzen die sehr Wasser bedürftig sind, wie Azaleen oder Hortensien und solche, die gerne auch mal trockener stehen, als zu nass – zum Beispiel der Gummibaum.  

Eine weitere Rolle spielt die Erdmischung. Durchlässige sandige Erde trocknet schneller aus wie torfhaltiges Substrat. Dementsprechend muss man mit der Dosierung des Wassers umgehen. In ihrer Wachstumsphase ist der Wasserverbrauch höher aber sie unterliegen auch dem Standort. In einem wärmeren Raum ist der Verbrauch höher. Im Winterhalbjahr, wenn das Wachstum weniger ist, muss das Gießen auch weniger werden. 
Verschiedene Pflanzen können nur in kühlen Räumen überwintern. Hier müssen sie so trocken wie möglich gehalten werden. Alles richtige Gießen nützt jedoch nichts, wenn man das Wurzelwerk nicht beobachtet. Wenn der Wurzelballen nur noch aus Wurzeln besteht, die vielleicht auch schon durch das Wasserabzugsloch wachsen, dann wird es höchste Zeit zum Umtopfen.  

Ist Gießen von oben oder über den Untersatz besser?  

Oft wird dazu gesagt, dass kann jeder machen wie er will. Bis auf zwei Ausnahmen ist es grundsätzlich zur Versorgung der Wurzeln besser, sie von oben zu gießen. In den meisten Fällen gibt es da keine Schwierigkeiten. Etwas vorsichtig muss man bei Alpenveilchen und Amaryllis sein, damit die Knolle nicht nass wird und beim Usambaraveilchen dürfen weder Laub noch Herz mit Wasser in Berührung kommen. Aber mit der richtigen Zimmergießkanne mit langer Tülle und etwas Geduld ist auch das zu meistern. 

Die beiden erwähnten Ausnahmen sind das Bubiköpfen und die Korallenbeere. Sie werden besser über den Untersetzer mit Gießwasser versorgt. Das Gießen sollte immer in den frühen Morgenstunden oder am frühen Vormittag stattfinden. Dann steht immer volles Licht zur Verfügung, was aber nicht mit vollen Sonnenlicht verwechselt werden darf. Pflanzen, die im vollen Sonnenlicht stehen, werden grundsätzlich nicht gegossen. Pflanzen in Übertöpfen müssen besonders kontrolliert werden. Es besteht die Gefahr der Staunässe, da das überschüssige Gießwasser nicht ablaufen kann. Eine Schicht Kies oder Blähton zwischen Pfanzgefäß und Übertopf verhindert das.

Gießwasser darf niemals frisch aus der Leitung verwendet werden, da es zu kalt ist und zu einem Kälteschock im Wurzelbereich führt. Deshalb muss es zumindest Zimmertemperatur oder lauwarm sein. Auch der Härtegrad, den man sich bei seinen Wasserwerken sagen lassen kann, spielt eine Rolle. Vor allem Hortensie, Azalee und Kamelie brauchen ganz weiches Wasser. Die meisten unserer Pflanzen jedoch vertragen Wasserhärten bis mittelhart. Nach wie vor ist Regenwasser das beste Gießwasser.  

Wann und wie wird gedüngt?  

Außer Licht, Wasser und Wärme brauchen die Pflanzen auch Nährstoffe, insbesondere in der Vegetationsphase. Das Angebot ist heutzutage groß. Von Flüssigdünger, mit der die Pflanzen mindestens einmal in der Woche gedüngt werden, bis zu Langzeitdüngern. Düngestäbchen halten 4 – 6 Wochen oder länger vor und sind manchmal schon mit Mitteln kombiniert, die vor Schadinsekten schützen.  
Egal für welche Art Dünger man sich entscheidet, sie sorgen alle dafür, dass keine Hungerperiode oder Überdüngung eintritt. Unbesorgt kann man über die Zusammensetzung der Dünger sein. 

Für eine ordentliche Versorgung steht immer an erster Stelle Stickstoff, dann Phosphor und an dritter Stelle Kali. Deshalb die Bezeichnung NPK – Dünger. Beachten muss man aber, dass auch Spurenelemente mit dazu gehören. Diese vorher genannten Düngearten gelten aber nicht für spezielle Pflanzenarten, wie Kakteen oder Orchideen usw. Hier müssen spezielle Dünger verwendet, nach Gebrauchsanweisung dosiert werden und die Düngezeiten unterscheiden sich auch nach Wachstumsphase und Pflanzenart.  

Zimmerpflanzen leben gefährlich  

Zu der Pflege der Pflanzen gehört auch der vorbeugende Schutz. Das heißt, seine Pflanzen beobachten und auf Schädlinge kontrollieren. Hierbei kann man keinen Unterschied zwischen Erd- oder Hydrokulturen machen. Blattläuse kann man sich ganz schnell mit einem Blumenstrauß aus dem eigenen Garten ins Zimmer holen. Springschwänze können schon mit der vermeintlich sterilen Blumenerde aus dem Handel eingeschleppt werden. Spinnmilben sind so winzig und leicht, dass sie durch Wind bei einem geöffneten Fenster plötzlich auf unsere Pflanzen sind. 

Schadinsekten und Keime werden manchmal durch die gekauften Pflanzen mit eingeschleppt, trotzdem in den Gärtnereien alles mögliche getan wird, um das zu verhindern. Pflanzen, die auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Pflege bekommen, wachsen kräftig und sind gesund. Sie werden selten befallen. Ist nur eine Pflanze dabei, die durch falsche Pflege vernachlässigt wird, haben die Parasiten leichtes Spiel und befallen die übrigen Pflanzen. 

Dann war auch die richtige Pflege der anderen Pflanzen umsonst. Richtig sehen kann man diese Plagegeister nur mit einer Lupe. Wenn man sich nicht sicher ist, um was es sich handelt, setzt man am besten kombinierte Mittel ein. Bei eventuellen Pilzbefall muss man sich die Merkmale merken oder aufzeichnen, um sie dann Beratern oder anderen Experten zu zeigen.  

Es gibt aber auch eine Reihe physiologischer Erkrankungen, die als Reaktionen auf Unverträglichkeiten irgend einer Art auftreten. Dazu gehören in den meisten Fälle vorher beschriebene Ursachen wie mangelhafte Belichtung, unregelmäßiges Düngen oder Überdüngen, falschen Dünger, der zwar die drei Hauptnährstoffe hat aber keine Spurenelemente aufweist. 

Auch kaltes Gießwasser, zu hohe Luftfeuchtigkeit und das nicht beachten der Ruhezeiten können zu diesen Erkrankungen führen. Oft wird auch vom Stress der Pflanzen gesprochen, die dann besonders anfällig sind. In gewisser Weise stimmt das auch. Denn auch wir Menschen fühlen uns nicht wohl und werden schneller krank, wenn wir uns dem Stress länger aussetzen.
 
www.hagebau.de

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