Montag, 19. Oktober 2015

Blumenzwiebeln - Was sollte man wissen?

Blumenzwiebeln-Allgemein

Blumenzwiebeln in freier Natur ausgraben, weil Dir diese Sorte besonders gefällt oder sie es noch nicht in Deinem Garten gibt, ist strengstens nach dem Artenschutzabkommen verboten. Deshalb sollte man seine Blumenzwiebeln in Katalogen oder Webseiten von seriösen Händlern oder direkt beim Händler kaufen. Sie sind aus Kulturmaterial vermehrt und nicht aus der Natur entnommene Blumenzwiebeln.
Damit sich auch Erfolg einstellt, ist es wichtig, die Pflanz- und Pflegehinweise zu beachten. In folgenden Abschnitten bekommst Du einen kurzen Überblick über Pflanz- und Pflegearbeiten.

 

Blumenzwiebeln-Standorte

Knollen- und Zwiebelpflanzen haben eigentlich keine großen Ansprüche. Einen gut durchlässigen Gartenboden und einen halbschattigen bis sonnigen Platz reicht ihnen schon. Der Herbst ist für fast alle Blumenzwiebeln die Pflanzsaison. Die meisten von ihnen können sogar über mehrere Jahre am gleichen Ort bleiben. Bei Tulpen gibt es verschiedene Meinungen. Verschiedene Kleingärtner lassen sie zwei Jahre oder mehr stehen, andere verpflanzen sie jedes Jahr.  
Spätestens dann wenn Krüppelwuchs, Farbveränderungen oder mangelnder Austrieb bemerkt wird, ist es an der Zeit, sie zu verpflanzen. Das sind Anzeichen von Bodenermüdung.  
Vor dem Pflanzen wird der Boden gut aufgelockert. Auf keinen Fall darf er mit frischen Stalldung oder Jauche gedüngt werden.

 Meine Empfehlung für gutes Wachstum: „Pflanzenfutter für Blumenzwiebeln" von www.poetschke.de

 

Blumenzwiebeln-Pflanzzeit

Hier muss man unterscheiden zwischen  

1. Frühlings- und Frühsommerblüher  

2. Sommer- und Herbstblüher  

3. Frostempfindliche Zwiebel- und Knollenpflanzen

 Zu 1. Die beste Pflanzzeit ist September bis November. Das Erdreich darf nicht gefroren sein. Deshalb ist in manchen Gegenden mit eher einsetzenden Nachtfrösten der November als letzter Pflanztermin nicht ratsam. Der feuchte Herbst wird dabei zur Entwicklung von Wurzeln und ersten Trieben genutzt.  

Zu 2. Der Pflanztermin liegt in den Monaten März bis Mai. Auch hier ist zu beachten, dass erst gepflanzt werden darf, wenn die Erde nicht mehr gefroren ist. Den Termin bis Ende Mai sollte man nicht verpassen, denn es gehören da auch Sorten dazu, die Frostempfindlich sind. Werden sie zu spät gepflanzt, können sie nicht mehr genug Wurzeln bilden. Diese brauchen sie aber um die Blüten zu versorgen und sich auf die Überwinterung einzustellen. Z.B. Knollenbegonien, die sehr lange blühen.  

Zu 3. Dahlien, Gladiolen, Canna oder Knollenbegonien und andere frostempfindliche Knollen- und Zwiebelpflanzen dürfen erst nach den Eisheiligen ins Freie.

 

Blumenzwiebeln-Pflanztiefe

Die Pflanztiefe ist drei bis viermal tiefer als der Durchmesser der Zwiebeln. So die Faustregel. Aber wie immer gibt es Unterschiede. Deshalb sollte man immer erst die Anweisungen auf der Verpackung lesen.

 

Blumenzwiebeln-Winterschutz

Bis auf einige Arten, wie schon erwähnt, sind Zwiebelblumen winterhart, brauchen keinen besonderen Schutz und können für mehrere Jahre am selben Ort bleiben. Gerade in rauen Lagen benötigen einige Arten einen Winterschutz. Als Abdeckung kann Laub, Kompost, Rindenmulch oder Reisig genutzt werden. Beachten muss man dabei, dass im Frühjahr beim Durchstoßen der ersten grünen Triebspitzen die Abdeckung entfernt werden muss. Nur Reisig kann etwas länger liegen bleiben. Meist findet man das auch durch entsprechende Symbole auf der Verpackung beim Kauf.
Frostempfindliche Zwiebeln werden erst nach dem Vergilben der Blätter ausgegraben. Erst dann haben sie genügend Nährstoffe gespeichert. Vor dem Einlagern werden sie von Erdresten befreit.

 Für Balkonkästen und Schalen ist beim Winterschutz einiges mehr zu beachten. Durch die geringen Erdmengen, die die Zwiebeln umgibt, kann es dazu kommen, dass sie in kurzen Abständen gefrieren und auftauen. Sehr gefährlich wird es für sie in Kästen und Schalen, die einen sonnigen Platz haben. Durch den kurzen Wechsel zwischen Auftauen und Frost entstehen Spannungen im Gewebe der Zwiebeln. Die Folge – sie sterben ab.

Eine weitere Gefahr droht durch das Austrocknen der Erde. Frost entzieht der Erde Feuchtigkeit und der Rest an Feuchtigkeit wird durch die Sonne verdunstet. Im Garten ist das nicht so, da die Wurzeln eine Verbindung zum Untergrund haben und deshalb nicht so gefährdet sind. Das Austrocknen in Schalen und Balkonkästen wird oft vernachlässigt, was böse Folgen haben kann. Deshalb sollte man bei frostfreien Wetter regelmäßig gießen.
Drohen starke Fröste, dann ist es ratsam die Balkonkästen und Schalen an eine Hauswand des Balkons oder Terrasse zu stellen und sie abzudecken. Günstig sind Fliese, die auch gleichzeitig vor Sonneneinstrahlung schützen.

 

Blumenzwiebeln-AllgemeineTipps

Entferne immer alle verblühten Blüten. Sie verbrauchen nur unnötig Nährstoffe für Samenbildung, das dadurch verhindert wird. Diese Nährstoffe werden für die Knospenbildung für das kommende Jahr gebraucht, die in der Knolle gespeichert werden.  

Die meisten Blumenzwiebeln sind für Wühlmäuse ein Leckerbissen. Schützen kann man sie durch Pflanzschalen. Zu beachten ist hier, dass unter dem Boden der Pflanzschalen kein Hohlraum entsteht und das die Zwiebeln in der Pflanzschale mit Erde umgeben sind.

 Ist wenig Platz im Blumenbeet und Du möchtest nach dem Verblühen der Frühlingsblüher Einjahresblumen einpflanzen oder Pflanzbälle mit Sommerblumenmischungen hinlegen, worüber Du in einem separaten Artikel eine Anleitung auf meinem Blog findest - was das ist und wie es geht, dann können die Zwiebeln ohne weiteres aus dem Boden genommen werden. Die Wurzeln und das Blattwerk dürfen nicht beschädigt werden. 
Die herausgenommenen Zwiebeln schlägt man an einer schattigen Stelle ein und wartet bis das Laub abgetrocknet ist. Dann erst kann man sie ausgraben, Laub und Wurzeln entfernen, an einem kühlen und trockenen Platz aufbewahren und sie im Herbst wieder Einpflanzen.  

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Pflaumenbäume – Schneiden = Ja – Und wie wird es gemacht?

Pflaumenbäume brauchen genauso ihren regelmäßigen Schnitt wie andere Obstbäume. Oft wir das vernachlässigt, genauso wie der Schnitt an Sauerkirschen und Pfirsichen. Viele sind der Meinung – viel zu kompliziert und sie tragen ja. Aber wie lange? Plötzlich lässt der Ertrag nach und warum?    

Man muss wissen, dass Pflaumenbäume besondere Eigenarten haben. Bis auf wenige Sorten entwickeln sich erst an zwei bis mehrjährigen Fruchtästen die Knospen. Spätestens nach fünf Jahren ist es vorbei und sie Vergreisen. Das gilt nicht nur für die richtigen Pflaumenbäume. Auch Renekloden, Zwetschgen und Mirabellen zeigen das gleiche Verhalten.

 Fazit: Man muss durch geeignete Schnittmaßnahmen die Bildung von neuem Fruchtholz fördern. Da Pflaumenbäume starke Eingriffe schlecht vertragen, ist es wichtig einen jährlichen Rückschnitt zu machen.

 Die meisten Pflaumenbäume in unseren Gärten sind noch auf starkwüchsigen Unterlagen veredelt. Das hat weiterhin zur Folge, dass sie viele senkrecht stehende Äste, nach innen wachsende Äste und besonders am Leittrieb sogenannte Konkurrenztriebe bilden. Wenn man jetzt noch die Blattmasse hinzurechnet, kann man sich vorstellen wie dicht es im Bauminneren ist. Weder genügend Luft noch Licht kann durchdringen. Das einzige was gut ankommt sind Krankheiten.

 Inzwischen sind Sorten auf schwächer wachsenden Unterlagen gezüchtet worden. Sie haben einen wesentlich geringeren Schnittaufwand und sind auch auf Grund ihrer kleineren Baumform besonders für Kleingärtner mit kleinen Gärten interessant.

Pflaumenbäume – Pflanzzeit zwischen Spätherbst und zeitigem Frühjahr

Natürlich wie bei jedem anderen Obstbaum, wenn das Wetter es zulässt. Frostiger Boden ist nicht ideal. Als erstes bekommt so ein neu gepflanzter Baum einen Pflanzschnitt. Der jedoch darf erst im Frühjahr erfolgen. Das Gerüst wird wie ein Apfelbaum aufgebaut. Man belässt am Mitteltrieb etwa 4 bis 5 Seitentriebe. Wenn möglich mit gleichen Abstand um den Stamm herum. Man sagt dazu auch „Astquirl“. Das sollen später die Leitäste werden, an denen dann viele neue Seitentriebe (Fruchtäste) entstehen. An denen bilden sich dann nach zwei bis drei Jahren die Früchte. Leider bilden Pflaumenbäume gerne an den Leitästen Konkurrenztriebe. Die müssen unbedingt entfernt werden, da es sonst später zu Problemen beim Kronenaufbau kommen kann. Außerdem müssen die seitlichen Leitäste etwa um ein Drittel gekürzt werden, damit sich genügend Seitentriebe entwickeln können. Beim Kürzen der Leitäste sollte so geschnitten werden, dass immer ein Auge nach Außen zeigt.


 

 Verletzungsfrei Schneiden geht nur mit dem richtigen Werkzeug. Gerade Pflaumenbäume nehmen Quetschungen, statt einwandfreien Schnitt, sehr übel. Gartenschere aus japanischen Stahl - Beste Bewertung!

 

Pflaumenbäume – Erziehungsschnitt

Bereits nach einem Jahr haben Pflaumenbäume zahlreiche neue Äste gebildet, die nicht unbedingt gebraucht werden. Es beginnt der Erziehungsschnitt. Zahlreiche Wasserschosse müssen entweder Ende Mai/Anfang Juni oder später im August/September entfernt werden. Günstiger ist der erste Termin, da sie dann noch unverholzt sind. Überzählige Seitentriebe, besonders die nach Innen wachsen, werden im Sommer entfernt. Diese Schnittmaßnahmen dienen dazu, dass man im kommenden Frühjahr dann beginnt, eine ausgewogene Krone zu erhalten.  

Bis dahin sollten sich kräftige nach außen wachsende Seitentriebe gebildet haben. Davon werden ca. 8 Seitentriebe ausgewählt. Der vorjährige Zuwachs ist gut zu erkennen und genau der wird um etwa die Hälfte auf ein nach außen zeigendes Auge gekürzt. Alle anderen Triebe, die nicht benötigt werden, werden auf etwa 10 cm zurück geschnitten.
 

Pflaumenbäume – Erhaltungsschnitt

Der Schnitt ist wie schon das Wort sagt, zum Erhalt der Pflaumenbäume, damit sie ständig tragen und die Form und Größe erhalten bleibt. Der Schnitt wird am besten gleich nach der Ernte gemacht. Verpasst man die Zeit, so geht es auch noch bis Ende September oder im kommenden Frühjahr. Man muss aber wissen, dass der Schnitt im Herbst die Pflaumenbäume anregt, im nächsten Jahr mehr Triebe zu produzieren. Der Schnitt in kommenden Frühjahr macht sich zwar gut, weil kaum Blattgrün ist und man somit einen besseren Durchblick hat, aber es lässt sich dann schwerer ein- und zweijähriges Holz unterscheiden. Ich habe es nur erwähnt, weil hier die Meinungen auseinander gehen.  

Wichtigste Arbeit nach der Ernte ist, sämtliche nach innenwachsende Triebe und die Wasserschosse zu entfernen. Fruchtäste, die sich zu Konkurrenztriebe entwickeln könnten werden auf zweijährige mit Blütenknospen besetzte Seitenäste abgeleitet. Ebenfalls gilt das für abgetragene oder hängende Fruchthölzer. Hier lässt man jüngere Triebe stehen und erneuert damit die Fruchtäste. Man kann aber den eventuellen Konkurrenztrieb auch auf einen kurzen Zapfen zurückschneiden. Zapfen deshalb, weil Pflaumenbäume sehr schnell durch Schnittstellen erkranken können. Der Zapfen trocknet und schützt davor. Er trocknet langsam bis an die Basis zurück, wo man ihn dann später entfernen kann.  

Info: Ableiten bedeutet, dass ich durch den Schnitt an einem Auge bestimmen kann, in welche Richtung der Ast wachsen soll. In dem vorher erklärten Ableiten hat sich ein Fruchtast, zu erkennen an dem frischen Holz, in einen Konkurrenztrieb verwandelt. Der wird dann soweit zurück geschnitten, bis die Stelle mit dem zweijährigen mit Blüten besetzten Seitentrieb erreicht ist.
 

Pflaumenbäume – Verjüngungsschnitt

Der Schnitt sollte möglichst nicht gemacht werden. Wenn die vorher geschilderten Schnitte gemacht wurden, insbesondere der Erhaltungsschnitt, erübrigt er sich eigentlich. Trotzdem kann er natürlich erforderlich sein, wenn der Pflaumenbaum mehrere Jahre nicht geschnitten wurde. Die erste Maßnahme ist, alle steil nach oben stehende Äste müssen entfernt werden. Dann werden alle überhängende und vergreiste Triebspitzen auf weiter innen liegende neue Äste abgeleitet. Gekürzt wird auch vergreistes Fruchtholz bis auf einen jüngeren Seitentrieb.  

Wichtig dabei ist, dass bei größeren Schnittwunden richtig gehandelt wird. Schnittwunden die über den halben Durchmesser des verbleibenden Astes sind, können für einen Pflaumenbaum gefährlich werden. Es siedeln sich Pilze an, die in das Holz des Astes vordringen und ihn zerstören. Um dem vorzubeugen, gibt es zwei Methoden.  

Dickere Äste schneidet man so, dass mindestens ein 10 cm langer Zapfen stehen bleibt. Dieser kann nach 1 – 2 Jahren dann entfernt werden. Die Schnittstelle wird mit Wundverschlussmittel behandelt. Vorher muss aber der Rand eine Schräge bekommen, damit sich die Rinde nicht nach Außen wölben kann. Macht sich am einfachsten mit einer „Hippe“. Wer so etwas nicht hat kann auch ein scharfes Messer nehmen. Das Verschlussmittel muss auf die Schnittwunde und etwas außen am Ast aufgetragen werden. Nur so ist ein lückenloser Verschluss gegen Pilze gewährleistet.  

Beim Schneiden der Pflaumenbäume ist immer Vorsicht geboten. Schnell sind junge Triebe oder ganze Äste abgebrochen.

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